Ein Gift muss nicht immer sofort und in geringer Menge letal sein um bei uns Beachtung zu finden. So auch die Oxalsäure.
Oxalsäure kommt in sehr vielen Lebensmitteln vor – am bekanntesten ist Rhabarber dessen Blätter beinhalten ca. 520 mg Oxalsäure pro 100 Gramm Frischgewicht.
Der Namensgeber wiederum wächst auch in unseren Breitengraden gerne wild im Wald oder wird als “Glücksklee” in der Gärtnerei verkauft. Es handelt sich zumeist um den Waldsauerklee (Oxalis acetosella). Aufgrund dessen, dass Oxalsäure und die entsprechenden Salze (Oxalate) zuerst in Sauerklee nachgewiesen wurden nennt man diese auch “Kleesäure”
Der Gattungsname “Oxalis” stammt vom griechischen “oxaleios” für säuerlich.
Geschmacklich bekannt ist vielen die säuerliche Note der Oxalsäure durch den Genuß ebenfalls von Rhabarber, der gerne als Kuchen, Chutney oder anderem zu seiner Saison verarbeitet wird.
Ebenfalls haben viele Wildkräuter die Säure inne, neben Sauerampfer, Japanischen Staudenknöterich, Schnittlauch auch die Brunnenkresse. Nimmt man jetzt noch die Gemüsearten, wie z.B. Kohl, Spinat und Süßkartoffel hinzu wird die Liste schier endlos. Man kann somit fast sagen, dass es einfacher Wäre, Lebensmittel aufzuzählen die keine Oxalsäure enthalten.
Die Salze der Oxalsäure binden Calcium bei der Verdauung woraus das unlösliche Calciumoxalat entsteht das wiederum kann bei ungünstigen Bedingungen zu Nierensteinen führen.
Oxalsäure in geringen Mengen sorgt bei gesunden Menschen für keine Probleme und ist wie oben beschrieben in vielen Lebensmitteln enthalten. Sollte eine Vorbelastung mit Harn- oder Gallensteinen bestehen sollte man den Konsum von Oxalsäure haltigen Lebensmitteln möglichst gering halten.
Oxalsäure wird in seiner reinen, kristallinen Form gerne zum reinigen und bleichen von Mineralien verwendet da es bestimmte Anhaftungen und unerwünschte Verbindungen entfernt. In dieser reinen Form ist Oxalsäure hoch gefährlich da es nicht nur durch direkte Aufnahme (z.B. Oral) wirkt sondern auch Kontaktgiftig ist.
Die letale Dosis bei Oxalsäure liegt wesentlich höher als bei manch anderen Giften. 600mg /kg Körpergewicht wird als tödlich angeführt.