Lateinischer Name: “Tussilago Farfara”
Andere Namen: Eselslattich, Brustlattich, Ackerlatsche, Fohlenfuß, Hufblatt
Pflanzengattung: Tussilago
Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteracea)
Beschreibung:
- Generelle Erscheinung:
- Gesamthöhe: 10 – 30 cm
- bodennah
- Blüte:
- zuerst sichtbar
- goldgelbe Blütenköpfe
- korbförmig
- auf rotbraun, schuppig bestztem Stiel
- nur bei Sonne geöffnet
- Blätter
- bilden sich erst nach Verwelken der Blüte
- Handteller groß (10 – 30 cm breit)
- herz- oder hufförmig
- Haptik wie weiches Leder
- Unterseite weiß, filzig
Fundorte: Anzeiger für Lehm und Tonböden, oft auf altem Bauschutt, unbebauten aber vorbereiteten Flächen, Straßenrändern, Steinbrüchen oder Tongruben, Kiesbänken. Wächst oftmals dort, wo nichts oder wenig anderes wachsen möchte.
Sammelzeit:
- Blüten: ab Februar / März
- Blätter nach Verblühen der Blüten ca. April / Mai oftmals bis November
Inhaltsstoffe:
- Polysaccharide
- Schleimstoffe
- Sterole
- Bitterstoffe
- Ätherische Öle
- Gerbsäure
- Pyrrolizidinalkaloide (giftig – siehe Unten)
Eigenschaften:
- Bronchien erweiternd.
- adstringierend
- Anti-Bakteriell
- blutstillend
- Entzündungshemmend
Verwendung:
Huflattich wird seit langer Zeit als natürliches Mittel gegen folgende Beschwerden eingesetzt:
- Husten
- Asthma
- Bronchial Erkrankungen
- Hautleiden
mögliche Anwendungsarten:
Tee:
Aus Huflattich und anderen Kräutern kann man eine sehr gute Kräuter-Tee Mischung gegen Husten oder Bronchiale Erkrankungen aufbrühen.
Als beispiel gilt hier.
- Huflattich (Bronchien erweiterund und Hustenlösend)
- Mädesüß (Schmerzstillend und Fiebersenkend)
- Pferfferminz (entzündungshemmend, keimtötend)
- Kamille. (beruhigend, entzündungshemmend)
Umschläge:
Aufgebrühter Huflattich kann für Umschläge verwendet werden um Hautirritationen und Reizungen zu lindern. Ebenfalls kann er als Versuch verwendet werden für schlecht heilende Wunden wenn andere Mittel nicht helfen.
Küchenkraut
Huflattich ist auch als Küchenkraut nutzbar. Die Blüten können z.B. kurz in Butter angebraten gegessen werden (persönliche Anmerkung: markanter Eigengeschmack, herb, leicht bitter – kein Erlebnis)
Junge Blätter finden gerne Verwendung in Frühlings Salaten ältere Blätter sollten nur gekocht verwendet werden z.B. in Gemüseaufläufen oder in Gemüsepfannen. (persönliche Anmerkung: Erfahrungsbericht folgt)
Zusatzinfos: Aufgrund ihrer “flauschigen” Unterseite werden die Blätter des Huflattich auch gerne als “Klopapier” bezeichnet. Ob er als dieses auch Verwendung fand kann ich leider nicht genau sagen.
Verwechslungsgefahr:
Durch die frühe Blütezeit und das einzigartige aussehen des Stils und der markanten Blüte sind Verwechslungen schwierig.
Hin und wieder wird der Huflattich aber doch mit dem gemeinen Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) verwechselt. Ein blick auf den Stil des Löwenzahns alleine genügt. Im Gegensatz zum schuppigen, rotbraunen Stengel ist der, des Löwenzahns glatt. Ebenfalls fehlt das “Blütenkörbchen” welches die Huflattich Blüte in der Mitte aufweist.
Als Giftiger Verwechslungspartner gilt der gewöhnliche Pestwurz (Petasites hybridus) die Giftigkeit rührt ebenfalls von den schon genannten Pyrrolizidinalkaloide (siehe unten) nur ist hier die Konzentration des Alkaloids wesentlich höher. Verwechslungen entstehen hierbei beim Sammeln der Blätter, diese erreichen Größen von 60×100 cm, ansonsten sehen sich die Blätter sehr ähnlich! Da die Blüten des Pestwurz ebenfalls vor Bildung der Blätter verwelkt ist eine Unterscheidung anhand dieser nicht möglich doch kann man eine relativ sichere Bestimmung erreichen wenn man in der Blütezeit Fundorte genau betrachtet ob beide oder nur eine Art dort wächst.
Giftigkeit durch Pyrrolizidinalkaloide (PA)
Huflattich geriet zwischenzeitlich als Heilkraut in Verruf, da in der Pflanze Pyrrolizidinalkaloide nachgewiesen wurden.
Diese Alkaloide gelten als Krebserregend. Deswegen wird mittlerweile Empfohlen, die Verwendung von Huflattich auf ein minimum zu Beschränken und das Sammeln zu unterlassen. Stattdessen sollte man Huflattich aus Quellen beziehen, wo der Gehalt an Pyrrolizidinalkaloide kontrolliert wird. Ebenfalls gibt es mittlerweile Zuchtformen, wo der Gehalt minimiert oder gar komplett ausgemerzt wurde. Der Gehalt bei Huflattich liegt bei ca. 0,02%, deutlich unter dem Gehalt den z.B. Jakobskreuz Kraut vorweist. Durch Aufnahme aus der Pflanze oder Kontamination kommt das Alkaloid mittlerweile auch häufiger in Honig oder Kräuter-Tee Mischungen vor. Somit wird auch hier ein verringerter Verzehr empfohlen. Schwangere, stillende und Säuglinge sollten möglichst ganz auf den Verzehr PA haltiger Lebensmittel oder Tees verzichten um sich keinen unnötigen Risiken auszusetzen, bei Kindern sollte ebenfalls auf minimal geringe Mengen geachtet werden.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat einen Grenzwert für pflanzliche Arzneimittel von 1 µg PA/Tag bei oraler Aufnahme und 100 µg PA/Tag bei äußerlicher Anwendung festgelegt, bei langzeit Anwendung liegt der Grenzwert niedriger.
Das Pyrrolizidinalkaloide giftig oder Krebserregend sind wird hier gar nicht bestritten aber wie bei allen Wirkstoffen die man in sich aufnimmt, gilt das altbekannte Zitat von Paracellus:
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ Paracellus
Somit muss jeder in seinem eigenen Ermessen für sich festlegen, was und ob er es verzehren oder anwenden möchte.
Huflattich und Insekten:
Da Huflattich sehr früh blüht, bietet es frühe Nahrung für Schmetterlinge und Bienen, deswegen sollte wenn gesammelt wird, dringend darauf geachtet werden, die Felder nicht leer zu räumen sondern mit Bedacht genug Blüten stehen zu lassen als wichtige Erstnahrung.
Die Sammlung ist noch nicht komplett und wird stetig erweitert.
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