Taxus ist nicht etwa der Versuch, eines Betrunkenen ein Taxi zu rufen, sondern der lateinische Name der Pflanzengattung der Eiben.
Bei uns heimisch ist die europäische Eibe (Taxus baccata), diese ist in Deutschland als gefährdet eingestuft und geschützt. Trotz allem trifft man die Eibe noch oft als Zierpflanze in Gärten, Parks und auch Friedhöfen. Von ihren Eigenschaften sei neben der Giftigkeit zu sagen, dass sie ein unheimlich robustes Gehölz ist, eine große Palette an regenerativen Fähigkeiten macht sie zu einem sehr hartnäckigen Baum, so ist die Eibe nicht aufgrund ihrer Ansprüche oder Empfindlichkeit gefährdet, sondern umfassender Abholzung früher Zeiten für ihr ebenfalls wunderschönes und gern verwendetes Holz z.B. zum Bogenbau.
Die Giftigkeit der Eibe hat durchaus potenzial, so ist es schwer nur ein Gift zu benennen, enthält die europäische Eibe doch einen ganzen Cocktail toxischer Verbindungen.
Diese gesamte Mischung wird als “Taxane” bezeichnet und kommt in allen Teilen der Eibe vor, bis auf das rote Fruchtfleisch. In der Eibe können verschiedene Alkaloide nachgewiesen werden. Unter anderem Taxin A, B und C.
Hierbei ist Taxin B das am meisten in Taxus baccata vorkommende Alkaloid, welches auch oft für die Vergiftungen durch die Pflanze verantwortlich ist.
Welcher Teil der Pflanze genau wie viele Anteile von Gift enthält, ist schwierig zu bestimmen. So variiert der Giftgehalt von einem Baum zum nächsten und ebenfalls nach Jahreszeit und Teil der Pflanze.
Oftmals wird gemeint, dass der Hauptgrund schwerer Vergiftungen die verlockenden, süßlich schmeckenden Beeren der Eibe seien, doch liegt man hier falsch. Die rote Frucht ist der einzige Bestandteil der Eibe, der das Gift nämlich nicht enthält. Der Samen, der in der roten Schale schlummert wiederum, enthält ebenfalls wie oben genannt die volle Bandbreite an Taxinen. Um die Gifte der Samen aber freizusetzen, müssten diese zerkleinert oder gründlich zerkaut werden. So ist hier eine versehentliche Vergiftung schwierig.
Häufiger zu Vergiftungen kommt es durch Verwechslungen mit anderen Nadelbaum Arten. So soll es schon zu Todesfällen gekommen sein, als versucht wurde einen Tee aus den Eiben Nadeln zu kochen, die man für vermeintliche Fichten Spitzen hielt. Hierbei ist zu beachten, dass es ab einer Menge von 50 Gramm Eiben Nadeln bereits zu tödlichen Vergiftung kommen kann!
Das heißt im Umkehrschluss jetzt natürlich nicht, dass geringere Mengen unbedenklich wären!
Weidetiere sind ebenfalls gefährdet und können ab verhältnismäßig geringen Mengen zu Tode kommen.
Taxin B wirkt hemmend auf das Herz, ist also Kardiotoxisch. Die Symptome, die die Taxine mit sich bringen, reichen von geweiteten Pupillen, Herzrasen, Erbrechen über Kreislaufschwäche bis zur Ohnmacht. Die Symptome können bereits 30 Minuten nach dem Konsum auftreten.Taxine greifen hierbei das Nervensystem und einige Organe an. Selbst wenn man eine Vergiftung mit fortgeschrittenen Symptomen überlebt, so bleiben wahrscheinlich enorme Leberschäden. Tödlich endet diese Vergiftung meist durch die Kardiotoxizität des Taxin B mit einem Herzstillstand.
Doch haben die Taxine auch eine positive Anwendung gefunden. Durch Synthese und professionell medizinische Anwendung werden Eibengifte in der Medizin zur Krebstherapie eingesetzt.