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Trauermücken – Kein Grund zum weinen

Die Anzucht von Gartengemüse im Haus oder auch das simple kultivieren von Topfpflanzen ist eine schöne Sache, bringt aber auch manches Mal Probleme mit sich – das Stichwort heißt Schädlinge.
Haben diese draußen ihre natürlichen Widersacher wie Temperatur und Fressfeinde so fallen diese im Haus weg. Konstante Zimmertemperatur und die Umgebungsluft können zu explosionsartiger Vermehrung und wahren Plagen führen, wenn man nicht frühzeitig eingreift. Heute widmen wir uns den Trauermücken – auch gerne als „Schwarze Pest“ bezeichnet

Was sind Trauermücken?

Die Trauermücken (Sciaridae) sind eine Familie in der Ordnung der Zweiflügler es gib einige hundert Arten die in Europa wild vorkommen, im Garten sind sie aber meist unbemerkt.
Adulte Tiere schwirren gerne über feuchter Erde herum, da sie dort ihre Eier legen. Mit einer Körpergröße von wenigen Millimetern lassen sie sich leicht übersehen.
Adulte Mücken selbst schaden der Pflanze nicht, auch wenn sie wirklich zur Plage werden können, wenn sie in Massen in der Wohnung herumfliegen. Die  große Problematik sind die Larven, die in feuchter Erde gedeihen und sich von organischem Material ernähren also gerne auch von Wurzeln was wiederum Junge Pflanzen enorm schaden kann. Manchmal kann man eine eben solche kleine Larve gut erkennen wenn sie auf der Erdoberfläche herumkriechen.

Wie kann ich einen Befall mit Trauermücken verhindern / vorbeugen?

Zuerst – Oftmals schleppt man sich Trauermücken durch die Erde ein. Wird diese feucht gelagert (Baumarkt Außenlager z.B.) kann es durchaus passieren, dass Eier oder Larven bereits in der Erde vorhanden waren. Die erste Abhilfe, die man sich hier schaffen kann, heißt:
– Erde sterilisieren!
Das kann man am besten mithilfe der Mikrowelle oder des Backofens.
Ein flaches Gefäß wie etwa eine Auflaufform mit Erde füllen und gut befeuchten.
Jetzt das Gefäß abgedeckt bei 180 Celsius in den Backofen und so lange drin lassen bis die gesamte Erde einmal gut durcherhitzt wurde.
Wahlweise geht auch die Mikrowelle. Hier tötet neben Hitze auch gleich die Mikrowellenstrahlung etwaige Erd-Untermieter.
Der Vorteil hierbei – man minimiert die Gefahr sich direkt mit der Erde was in die Anzucht zu schleppen.
Der Nachteil: Die Erde ist danach komplett tot. Heißt auch positive Mikroorganismen und Nützlinge die in der Erde lebten sind ebenfalls der Sterilisation zum Opfer gefallen.

Weitere Maßnahmen:

Noch nicht verwendete Erde trocken und gut verschlossen Lagern!
Auch das von unten gießen und die Erdoberfläche in den Töpfen eher trocken halten erschwert den Trauermücken die Eiablage
Was tun wenn man den Befall aber schon hat?
Es gibt hunderte Seiten mit diesen Informationen und ich muss sagen ich habe glaube jedes Hausmittel versucht – Keins hat dauerhaft oder überhaupt gut geholfen.
Deswegen teile ich mal meine Erfahrungen.

Erste Hilfe – Gelbtafeln

Gelbtafeln sind Klebefallen, die die Adulten Insekten einfangen. Sie funktionieren ohne Lockstoff – die Insekten werden durch die gelbe Farbe angezogen und bleiben auf dem Leim haften. Hierbei macht man aber nur was gegen die weitere Verbreitung, nicht aber gegen etwaige schon gelegte Eier und Larven die noch in der Erde leben.
Gibt es z.B. hier – diese habe ich auch im Gebrauch: Aeroxon Gelbtafeln 
Gelbtafeln führt eigentlich auch jeder Garten oder Baumarkt.

Wirklich Wirksam: Nützlinge!

Das Zauberwort heißt Nematoden. Diese kleinen Fadenwürmer haben die Larven der Trauermücken zum fressen gerne und schaden den Pflanzen nicht im geringsten.
Da Nematoden lebendige Helferlein sind, sind sie nur bedingt Lagerbar und müssen am besten immer frisch gekauft werden. Damit die kleinen Kriecher erfolgreich in eurem Erdreich herumjagen können, muss die Erde feucht gehalten werden und Anwendungshinweise die mitgeliefert werden sollten unbedingt eingehalten werden.
Wir hatten die Nematoden  von „Nemaplus“ im Einsatz und waren damit sehr zufrieden und erfolgreich. Mancher Gartenmarkt bietet ebenfalls Nematoden an, bei uns sind sie leider nur Online beziehbar.
Wichtig ist also die Kombination aus Gelbtafeln  für die adulten Mücken und Nematoden  gegen Larven.

Hilfreich: Aquarien Kies auf die Erde und von unten Gießen!

Auch bewährt hat sich eine Schicht feiner Aquarienkies auf der Erde. Die Trauermücken können schlechter ihre Eier auf der Erde ablegen. Leider finden sie häufig doch einen Weg.

Nun ein paar Hausmittel, die wir versucht haben – leider haben alle kläglich versagt. Natürlich kann ich hier nur für mich sprechen und bin ein Freund es erst einmal mit Hausmittelchen zu versuchen. Da es aber die Nematoden alternative gibt und es keine Chemiekeule sein muss setze ich guten Gewissens auf die Fadenwürmer Armee

  • Knoblauchsud – Stinkt wie Bolle – hat aber leider weder als Gieß- noch als Spritzmittel geholfen. Der Geruch soll die Insekten abwehren.
  • Lavendelöl – Hat leider auch keinen Nutzen gezeigt – roch aber besser als der Knoblauchsud 

Dann gibt es noch einige Mittel, die gegen Trauermücken angewendet werden. Einige Produkte setzen hier auf das Naturprodukt Neem-Öl.
Problematik ist, viele Leute sagen man soll mit der Mischung gießen. Nun haben aber die meisten Produkte auf dem Markt (wenn nicht alle) keine Zulassung als Gießmittel für Nutzpflanzen, sondern werden nur für Spritzbrühe freigegeben. Die Gießzulassung wird von den Herstellern nur auf Zierpflanzen beschränkt! Evebfalls sollte man darauf achten, Neem Produkte nicht zusammen mit Nematoden zu verwenden. Neem auch gerne im Freiland genutzt um gegen andere, Pflanzenschädigende Nematoden zu wirken und ist somit kontraproduktiv. Es handelt sich bei den Nematoden gegen Trauermücken zwar um SF Nematoden, die der Pflanze nicht Schaden aber trotz allem ist Neem da kein selektives Mittel, sondern wirkt mit Breitband gegen viele Nematoden.
Neem als Spritzmittel hilft aber wunderbar gegen Blattläuse

 

 

 

Letzte Aktualisierung am 15.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Luca

Mein Name ist Luca, ich bin Jahrgang 90 und Natur begeistert seit frühster Kindheit. Nebenher bin ich auch Teilzeit-Chaot und versuche aus meinem "Trial and Error" Prinzip Erfahrungen zu gewinnen die ich weitergeben kann. Auch als Natur- und Umweltpädagoge lässt man mich manchmal auf die Menschheit los mit dem Ziel den Leuten die Natur näher zu bringen.

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